Unser Kriegerdenkmal – ein Mahnmal für Frieden und Freiheit
Bereits im Jahre 1870/71 errichtete man an der gleichen Stelle wie heute, das Kriegerdenkmal, für die in diesem Kriege gefallenen Soldaten. Das große Kreuz kam von der Fa. Kraus aus Augsburg, der Christus aus München und der Tuff aus Huglfing. Fünf Gefallene musste man damals auf der nördlichen Tafel eintragen. Die Gesamtkosten betrugen 605 Gulden.
Nach dem 1. Weltkrieg, genannt auch der 14/18ner Krieg, hatte man in Polling den Wunsch, den 39 gefallenen Soldaten, ein würdiges Denkmal zu errichten. Im Dezember 1919 gründete man einen Denkmalausschuss unter Einbeziehung der „Gemeindebehörde“ und des Ortspfarrers. Den Vorsitz führte der Hauptlehrer Korbinian Rutz. Namhafte Künstler wurden um Gestaltungsvorschläge angegangen. Eine Sammlung freiwilliger Spenden erbrachte 11 893 Mark. Doch über den Standort konnte man sich nicht einigen. Auch ein Entwurf des Kunstschuldirektors Fassnacht brachte keine Einigung. Das Landbauamt begutachtete die Pläne nicht und das Landesamt für Denkmalpflege lehnte sie ab. Dadurch kam der Plan ins Stocken und die Spenden wurden durch die Inflation entwertet. Oberlehrer Rutz legte den Vorsitz nieder; der vom Ortspfarrer übernommen wurde. Seine Forderung war: das Kriegerdenkmal von 1870/71 zu übernehmen. Diesen Plan genehmigten alle Behörden. So wurden auf weiteren 3 Tafeln die 39 Gefallenen aus diesem Kriege eingemeißelt. Die Kosten von 564 Mark erbrachten größtenteils eine Haussammlung. Die Einweihung erfolgte im Jahre 1924.
Dann begann der II. Weltkrieg. Von 1939 bis 1945 dauerte dieser wahnsinnige Krieg. Viele gefallenen und vermissten Soldaten kamen aus der Gemeinde, aber auch viele aus den Reihen der Heimatvertriebenen. Aber wo sollte man die 93 Namen unterbringen? Man brachte in der Friedhofskapelle, beim Zugang zur Gruft rechts und links eine Tafel mit allen Gefallenen an. Im Mai 1956 erfolgte die Einweihung.
Allmählich ergaben sich jedoch Schwierigkeiten beim Zugang zur Gruft und so suchte man nach einer andere Lösung.
Dekan Winter schlug ein Buch aus Metall vor, ähnlich dem Muster im österreichischen Heiligenblut am Großglockner. Der damalige Gemeinderat, spätere Bürgermeister und Altbürgermeister Dominukus Weiß besichtigte dieses Buch und schlug es den Gemeinderäten vor. Der Vorschlag wurde genehmigt, und so konnte im Jahre 1986 das bereits bestehende Kriegerdenkmal mit dem Metallbuch eingeweiht werden, welches vom Oderdinger Gottfried Schussmann aus Messing gefertigt wurde.
2015: Renovierung des Kriegerdenkmals
Kurt Fuchs
Quellen: Heimatlexikon von Max Biller
Überlieferung von Georg Baierlacher